Test: Rune Factory 4 (2024)

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Von: Daniel Meyer

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Auf dem Super Nintendo begann es: Harvest Moon brachte ein bislang unbekanntes Spielerlebnis in die Wohnzimmer zahlloser Gamer, und das trotz des damalig recht merkwürdig klingenden Spielprinzips. Als Bauer die Felder bestellen und Tiere züchten, kann das überhaupt Spaß machen? Die Antwort lautet natürlich ja, und bis heute kann sich das Franchise auf dem Markt behaupten, auch wenn es nie den Status eines Nischen-Titels ablegen konnte. Um etwas frischen Wind ins Geschehen zu bringen, wurde vor mehreren Jahren Rune Factory: A Fantasy Harvest Moon entwickelt, in dem das Bauern-Dasein durch Kampfelemente und Dungeons erweitert wurde. Mit Rune Factory 4 feiert im Nintendo eShop nun auch der aktuellste Ableger in Europa sein Debüt, der im Vergleich zum Vorgänger noch um eine ganze Ecke besser geworden ist.

Von Drachen, Prinzen und dem Verlust der Erinnerung

Die Geschichte von Rune Factory 4 spielt im Reich Selphia, das von dem sogenannten Nativen Drachen des Winds Ventuswill regiert wird. Zu Beginn des Spiels gilt es jedoch, zuerst das Geschlecht eures Charakters auszuwählen, bevor ihr im Prolog von einem Luftschiff fallt und dabei das Gedächtnis verliert. Der Drache Ventuswill, vor deren Füßen ihr aufschlagt, nimmt direkt an, dass ihr der Prinz bzw. die Prinzessin seid, der / die schon seit geraumer Zeit erwartet wird. Auch wenn sich dies kurz darauf als falsche Annahme herausstellt, werdet ihr dennoch diese Rolle einnehmen und euren adligen Verpflichtungen nachkommen.

Diese doch etwas abstrus wirkende Entscheidung hat natürlich einen Hintergrund, denn so verfügt ihr über die seltene Gabe des Earthmates, was eine sehr starke Verbundenheit zur Natur selbst darstellt. Durch diese Eigenschaft seid ihr unter anderen auch besonders zum Bestellen der Felder und dem Interagieren mit den Monstern der Welt geeignet, was euch viele besondere Vorteile bringt. Entsprechend unterscheidet sich der Tagesablauf im Vergleich zu anderen Ablegern der Serie nicht sonderlich. Ihr müsst Feldfrüchte anbauen, Tiere pflegen und in Dungeons kämpfen. Hinzu kommt hier das Prinzen-Punkte System, das euch mit einem besonderen Guthaben versorgt, wenn ihr bspw. tägliche Quests absolviert oder mehr Touristen in die Gegend lockt. Mit diesen Punkten könnt ihr neue Items erwerben, Monsterfarmen errichten und sogar Festivals veranstalten.

Es gibt viel zu tun…

In Rune Factory 4 wird es niemals langweilig und schon gar nicht monoton, was insbesondere eine der großen Schwächen in heutigen Harvest Moon Ablegern ist. So könnt ihr an jedem Tag zum Beispiel zwischen unterschiedlichen Quests auswählen, die abwechslungsreicher sind, als man es zunächst vorstellen mag. Aber auch das Bestellen der Felder ist nicht so langweilig, wie es auf den ersten Blick erscheint, da ihr eure hart erarbeiteten Feldfrüchte in vielerlei Art und Weise nutzen könnt. Ihr könnt sie als Proviant mit in Dungeons, diese an Einwohner der Stadt verschenken um die Beziehungen zu stärken, als Kochzutaten verwenden und natürlich auch verkaufen.

Durch das hauseigene Skill-System fühlt es sich zudem niemals wirklich so an, als wäre eine Tätigkeit in Rune Factory 4 Zeitverschwendung. Sei es Feldarbeit, Fischen, Essen oder einfach das Reisen durch die Welt, jede Aktion verbessert euren Charakter. Natürlich gehören zu den insgesamt 26 unterschiedlichen Skills auch kampfrelevante Fähigkeiten, wie beispielsweise Waffenkunde für spezielle Waffengattungen, Verteidigungsattribute sowie Elemente, die für Magie wichtig sind. Ihr habt also stets selbst die Wahl, wie ihr euren Alltag meistert, was durch dieses nicht-lineare Charakter-Wachstum bestens ermöglicht wird.

Die unterschiedlichen Regionen außerhalb der Stadt sind frei begehbar und meist durch sowohl friedliche, als auch aggressiver gesinnte Kreaturen bevölkert. Diese könnt ihr mit Waffen und speziellen Fähigkeiten bekämpfen, und mit etwas Glück lassen diese sogar wertvolle Items fallen, die zur Herstellung anderer Waren oder zum Verkauf genutzt werden können. Aber natürlich könnt ihr diese Kreaturen oftmals auch zähmen, um Sie bei euch auf dem Hof zu halten, wodurch ihr bspw. Eier oder Wolle in regelmäßigen Abständen erhalten könnt. Manche Kreaturen dürfen sogar als Reittier verwenden, aber auch ist es möglich diesen Aufgaben zuzuteilen, wie die Aussaat oder das Bewässern der Felder.

Willkommen in der Nachbarschaft

Worin Rune Factory 4 unter anderem besticht sind die Einwohner der Welt. Diese sind nicht nur zahlreich vorhanden, auch lohnt es sich in mehrerlei Hinsicht mit diesen Unterhaltungen vom Zaun zu brechen. Anstelle es immer wieder mit den gleichen Dialogen zu tun zu bekommen, hat es sich der Entwickler Neverland hier zur Aufgabe gemacht, wirklich viel Text zu hinterlegen. So bekommt man es täglich mit neuen Gesprächsinhalten zu tun, die wie gewohnt kurzweilig ausfallen. Dafür reagieren die Figuren aber auch auf aktuelle Ereignisse, was die Welt um einiges glaubhafter macht.

Auch das Beziehungslevel mit den Nachbarn sollte der Spieler unbedingt verbessern, da dies diverse Vorzüge bietet. So könnt ihr andere Figuren mit auf Abenteuer nehmen und natürlich spielt auch wieder Dating, Heirat und Kinder bekommen eine wichtige Rolle in Rune Factory 4. Erstmals jedoch könnt ihr sowohl als Männlein oder Weiblein spielen, wodurch die Zahl der heiratsfähigen Kandidaten sich zum einen verdoppelt und das Spiel zum anderen auch für weibliche Spieler attraktiver macht.

Euer Bauernhof und das soziale System des Spiels nehmen, neben der eigentlich gut inszenierten Story, den Hauptfokus beim Geschehens ein. Zwar werdet ihr auch regelmäßig in Dungeons ziehen und gegen zahlreiche Monster kämpfen müssen, aber das Kampfsystem selbst ist hier noch etwas zu simpel gehalten, worüber auch sechs unterschiedliche Waffengattungen und diverse Magiefähigkeiten nicht hinwegtäuschen können. Es macht zwar nichtsdestotrotz Spaß, aber erfahrene Spieler werden hier kaum gefordert, wohingegen es natürlich sehr einsteigerfreundlich ist.

Pros

Cons

Fazit

Rune Factory 4 hat mich wieder in die gute alte Zeit eines Harvest Moons zurückversetzt, als diese Spielemarke noch frisch und aufragend war. Gerade die wirklich gelungene Kombination aus all den unterschiedlichen Elementen des Spiels, was vom Verwalten der Farm, bis hin zum Finden einer Partnerin geht, sorgt dafür, dass das Spiel selten langweilig oder gar monoton wird – dafür gibt es einfach viel zu viel zu tun. Dies führt aber auch dazu, dass man sich sehr schnell in dieser Welt verlieren kann und aus geplanten 30 Minuten mal eben 3 Stunden Spielzeit werden. Für uns gehört Rune Factory 4 zu dem wohl bislang besten Ableger der Serie und können allen Interessierten empfehlen, einen Blick ins Spielgeschehen zu werden.

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